Worum wir streiten VI

Wir haben, wenn wir uns MS-Betroffene vorstellen, oft ein bestimmtes Bild vor Augen: demnach ist das Leben mit MS eine finanzielle und persönliche Mammutaufgabe. Aber rein statistisch kann die Diagnose MS natürlich auch Menschen treffen, die keine Geldsorgen haben und gut versorgt sind. Ausgelöst durch das Buch „Frau C. hat MS“ (siehe Rezension) haben wir uns die Frage gestellt: können „privilegierte“ MS-Betroffene, indem sie über ihre Erfahrungen mit der MS berichten, zu mehr Aufmerksamkeit für das Thema MS in ihrer gesellschaftlichen Schicht beitragen und sogar Veränderungen hin zu mehr Inklusion anstoßen? Christiane Jung und Nathalie Beßler streiten.

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Leitlinie unter der Lupe

Die Leitlinie „Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen und MOG-IgG-assoziierten Erkrankungen“ hat in vielerlei Hinsicht Neuland betreten, sei es methodisch, sei es inhaltlich.

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Nicht lustig: Multiple Sklerose als Fehldiagnose

Auch heute noch ist es eine große Herausforderung, Multiple Sklerose (MS) zu diagnostizieren. Unzweifelhaft ist die Magnetresonanztomographie (MRT) als bildgebende Methode ein großer Fortschritt gewesen, weil damit endlich passende Veränderungen im Gehirn MS-Betroffener nachgewiesen werden konnten. Zahlreiche Betroffene mussten früher, ohne MRT, Jahre der Unsicherheit hinter sich bringen, sich dem Vorwurf des Simulierens aussetzen, bevor man ihnen die Diagnose stellen konnte.

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Gab es früher schon gutartige MS-Verläufe?

Vor der Zulassung der Interferone waren zwar der Öffentlichkeit gutartige MS-Verläufe nicht bekannt, den Ärzt*innen aber sehr wohl. Als Medizinstudentin habe ich in diesem Zeitraum öfters meinen Onkel, einen Landarzt, auf seinen Hausbesuchen begleitet, und dabei zum ersten Mal vom Fall einer MS-Patientin mit gutartigem Verlauf erfahren. Ich habe das zuerst kaum glauben können. Weiterlesen