Wir haben, wenn wir uns MS-Betroffene vorstellen, oft ein bestimmtes Bild vor Augen: demnach ist das Leben mit MS eine finanzielle und persönliche Mammutaufgabe. Aber rein statistisch kann die Diagnose MS natürlich auch Menschen treffen, die keine Geldsorgen haben und gut versorgt sind. Ausgelöst durch das Buch „Frau C. hat MS“ (siehe Rezension) haben wir uns die Frage gestellt: können „privilegierte“ MS-Betroffene, indem sie über ihre Erfahrungen mit der MS berichten, zu mehr Aufmerksamkeit für das Thema MS in ihrer gesellschaftlichen Schicht beitragen und sogar Veränderungen hin zu mehr Inklusion anstoßen? Christiane Jung und Nathalie Beßler streiten.
Kategorie: Worum wir streiten
Worum wir streiten V
Wenn man erfahren will, wie andere MS-Betroffene mit ihrer Erkrankung leben, welche (medizinischen) Entscheidungen sie getroffen haben und was geholfen hat, muss man dafür heute keine Selbsthilfegruppe mehr besuchen. Es gibt zum einen eine Vielzahl an Webseiten mit Foren und Gruppen, wo Betroffene ihre Geschichte erzählen. Zum anderen interessiert sich auch die Wissenschaft für diese Narrative und will sie für Betroffene und die Ärztinnenschaft verfügbar machen. Sind Berichte von MS-Betroffenen immer nützlich und lesenswert? Nathalie Beßler und Dorothea Jüster streiten.