Ob kurz nach der Diagnose oder schon nach Jahren mit der Erkrankung, Betroffene sind oft unsicher, was das Thema Sport angeht. Wir haben einige Informationen zum Einstieg zusammengefasst.
Wichtig zu wissen
Studien zeigen, dass jede Form von MS, ob schubförmig oder chronisch progredient, von Sport profitieren kann. Sogenannte „Neurotrophe Faktoren“, also Wachstumshormone, sorgen für eine Neubildung und Wachstum von Nervengewebe, sowie für eine verbesserte Verbindung zwischen Nervenzellen. Daneben zielt Sport auf eine Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit und Gleichgewicht ab. Sport kann auch einen positiven Einfluss auf Fatigue haben.
Was ist zu beachten?
In der Regel gibt es keine Einschränkungen bezüglich Sportarten oder anderer Trainingsformen für MS-Erkrankte. Die Trainingsgestaltung sollte planmäßig, strukturiert und vor allem auch in besonderem Maße individuell durchgeführt werden, um den optimalen Therapie- und Trainingserfolg zu gewährleisten. Dabei sollte sich das Training am aktuellen Leistungsniveau orientieren, um Über- oder auch Unterbelastung vorzubeugen. Überbelastung und ungenügende Pausengestaltung zwischen sportlichen Aktivitäten können sich negativ auf den Leistungszustand auswirken. Daher muss jedem Training besondere Aufmerksamkeit bezüglich Intensität und Pausengestaltung zukommen.
Wo anfangen?
Probieren Sie ruhig etwas Neues aus oder nehmen Sie Sportarten langsam wieder auf, die Sie vor der Diagnose gern gemacht haben! Die Bandbreite kann von Laufen, Walking, Wandern, Fahrradfahren, Klettern, Schwimmen, Aquatraining über leichte Spielsportformen bis hin zu Kraft-, Koordinations- Gleichgewichts-, Ausdauer- und Beweglichkeitstraining reichen.
Eine Möglichkeit ist die Verordnung von Rehasport oder Funktionstraining durch den behandelnden Hausarzt oder Facharzt. Die Kosten werden dabei komplett von der Krankenkasse, Renten- oder Unfallversicherung getragen. Zudem bieten die Krankenkassen sogenannte Gesundheitskurse an. Hier können Versicherte aus einem breiten Angebot wie Yoga, Faszientraining, (Nordic-)Walking, Aquajogging usw. wählen. Die Kurse werden zu 80%, meist aber komplett, von den Kassen gezahlt. Unter www.rehasport-deutschland.de kann man sich die verschiedenen Rehasportangebote nach PLZ anzeigen lassen. Die Webseite der eigenen Krankenkasse gibt Auskunft über Gesundheitskurse.
Sportgruppen vor Ort
Ein Training in der Gruppe hat sich erfahrungsgemäß als sehr positiv erwiesen, da man mit Gleichgesinnten zusammen trainiert und auch Erfahrungen austauschen kann. Halten Sie daher Ausschau nach einer MS- oder Neurosportgruppe in Ihrer Nähe.
Informationen online
Mittlerweile gibt es zahlreiche Informationen zum Thema „Sport und MS“ im Netz. Unter anderem auch Anleitungen und Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen.
Wir haben einiges ausgesucht, was sich zum Einstieg in das Thema eignet: